Colosseo – Das größte Amphitheater der antiken Welt

Das Kolosseum – Geschichte und Gegenwart

Das Kolosseum war in der Antike unter dem Namen Amphitheatrum Novum oder Amphitheatrum Flavium (nach der damals an der Macht stehenden Dynastie der Flavier) bekannt. Es ist das größte jemals gebaute Amphitheater der Welt und heute das bedeutendste Wahrzeichen Roms.

Die Geschichte des Kolosseums

Nachdem ein vorheriges römisches Amphitheater während des großen Brandes von Rom im Jahr 64 n. Chr. vernichtet worden war, gab Neros Nachfolger, Kaiser Vespasian, den Auftrag zur Errichtung eines neuen, gigantischen Stadions für die Austragung der damals beliebten Gladiatoren- und Tierkämpfe. Im Jahr 80 wurde das Kolosseum nach einer nur achtjährigen Bauzeit unter seinem Sohn Titus fertiggestellt. Nach den Aufzeichnungen des Geschichtsschreibers Cassius Dio feierte man die Eröffnung mit 100 Tage dauernden Festspielen. Dieses gesellschaftliche Ereignis zog damals die freien Bürger Roms und des gesamten Reiches an, die Vergnügen daran hatten, sich von unvorstellbar grausamen Kämpfen unterhalten zu lassen. Ein Eintrittsgeld dafür wurde nicht erhoben. Historiker schätzen, dass während der rund 450 Jahre, in denen das Kolosseum Veranstaltungsort für diese Art von Spektakel war, bis zu 500.000 Menschen und mehrere Millionen Tiere ums Leben kamen. Das Kolosseum wurde in Form einer Ellipse, also ohne Ecken gebaut, damit es den Kämpfern nicht möglich war, dort Schutz zu suchen. Es besitzt eine Länge von 188 m, eine Breite von 156 m und einen Umfang von 527 m. Insgesamt bot das Amphitheater wahrscheinlich Platz für etwa 50.000 Zuschauer, die das Gebäude durch 80 Eingänge in einer Viertelstunde füllen und in nur fünf Minuten räumen konnten. Außer der kaiserlichen Loge gab es ein spezielles Podium für die Senatoren und besondere Plätze für die wohlhabenden Bürger im ersten Rang. An heißen Tagen wurde eine Plane aus Segeltuch als Sonnenschutz, das sogenannte Velarium, aufgezogen. Die Konstruktion des Kolosseums war für die damalige Zeit einmalig. So konnten beispielsweise die dicken Holzbohlen des Fußbodens bei Bedarf entfernt werden. Dieses war nötig, um den Innenraum zu fluten, so dass Seeschlachten mit kleinen Schiffen nachgespielt werden konnten. Außerdem befand sich im Keller ein ausgeklügeltes Tunnel- und Gänge System über welches die Raubtiere, teilweise sogar mit Hilfe von mechanischen Fahrstühlen, in die Arena gelassen wurden.

Die letzten Spiele fanden vermutlich unter der Herrschaft Kaiser Theoderich der Große im Jahr 523 statt. Als das Christentum sich dann immer mehr durchsetzte, wurden die brutalen Hetzjagden von weiten Teilen der Herrschenden abgelehnt und das Kolosseum verlor an Bedeutung. Anschließend wurden die Gänge und Arkaden von der ärmeren Bevölkerung als Wohnräume genutzt und im Laufe der Zeit verfiel der einstige Prachtbau zusehends. Auch mehrere Erdbeben richteten große Schäden an und so nutzten die Römer die Reste des Kolosseums im Mittelalter teilweise als Steinbruch zum Bau ihrer Häuser.
Im Jahr 1744 erließ Papst Benedikt XIV ein Edikt zum Erhalt des Kolosseums als Märtyrer Stätte. 1999 wurde es außerdem zum Denkmal gegen die Todesstrafe ernannt. Jedes Mal, wenn irgendwo auf der Welt ein Staat die Todesstrafe abschafft oder ein Häftling, dem diese drohte begnadigt wird, erstrahlt das Kolosseum für 48 Stunden in den Farben Grün und Gold.

Das Kolosseum heute

Kaum jemand weiß, dass die Vegetation im Kolosseum eine der an Pflanzenarten vielfältigsten Räume der Welt darstellt. Zusammen mit den exotischen Tieren wurden vermutlich auch Pflanzensamen aus vielen Gegenden der Erde eingeführt, die auch jetzt noch aus Steinspalten und -ecken herauswachsen.

Heute sind nur noch auf einer Seite des Kolosseums alle Etagen erhalten – fast jeder kennt die charakteristische Silhouette, die auch auf den italienischen 5-Cent Münzen zu sehen ist. Das einmalige Bauwerk ist für die meisten Reisenden die wichtigste Sehenswürdigkeit während einer Städtereise nach Rom und Du solltest Dir für dieses Highlight auf jeden Fall ausreichend Zeit nehmen.

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